dr book ® PR - & Werbeagentur
  • Hey

  • doc

  • tor

  • book

  • More

    Use tab to navigate through the menu items.

    Blog

    • Dr. Florian Hugk
      • 16. Dez. 2019
      • 2 Min. Lesezeit

    Das Anti-Weihnachtsessay: Moralischer Narziss oder der große zampano




    Er ist sich selbst nicht deutlich, er verschwimmt sich. Sein Ich ist eine Wohnung, in die er noch nicht eingezogen ist. Gestrichen hat er schon, aber er findet seine Farben immer noch nicht gut genug. Er schiebt und schiebt sich auf. Immer hüpfend, flatternd, flirrend. Man erschrickt schon, wenn er schweigt.

    Wenn er etwas möchte von einem, schickt er erst eine Kleinigkeit voraus. Ob man das nicht mal eben machen könne? Ginge doch schnell. Dann schickt er sich auf das Trapez seines Ehrgeizes hinauf, um sich selbst als zuverlässiger Fänger zu bestätigen. Und er fordert ein. Hinten anstellen? Nein. Nicht er.

    Er kann sich nicht satt empfinden an dem Gefühl, dass er über alle Maßen im Recht sei. Er ist der, der andere nur braucht, um sich selber zu genießen. Diese eisige Freundlichkeit überkommt ihn schnell, der es nicht darauf ankommt glaubwürdig zu sein. Wahrscheinlich hat er sich sein Leben lang bemüht seine Lieblingsmaske zu seinem Gesicht werden zu lassen. Versprechungen sind an der Tagesordnung, ja. Aber nur, damit man nicht die Motivation verliert. Einlösen wird er diese Versprechungen nie und dehnt seinen Begriff von Moral bis er seufzt!

    Klar, er wird in der Vergangenheit versäumt haben, deshalb begehrt er jetzt auf. Das schlechte Gewissen treibt ihn. Seine Eindeutigkeit des Verschwiegenen im Gesagten, die merkt er nicht. Oder er unterschätzt seinen Gegenüber. Nein! Das scheint ihm gleichgültig zu sein, weil nur sein Weg der richtige ist. Seine Entblößung durch nichts als Verbergung, die spürt er nicht.

    Wenn er einmal merkt, dass es so nicht weitergeht oder er nicht vorankommt mit einem, schüttelt er die Mitleidskarte wie selbstverständlich aus dem Ärmel. Wenn er sich jetzt um all das kümmern müsste, bekäme er Probleme mit seiner Frau. So trumpft er auf, der große Saubermann. Er würde seine Kinder verleugnen.

    Sobald Kritik aufkommt, biegt er sich seinen Begriff von Wahrheit so zurecht, dass er dafür noch Zuwendung und Anerkennung erhält. Nur so kann er seinen eigenen Willen durchsetzen. Er hat von sich ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit. Mann, wie toll Du bist! Und was Du immer erreichst. Vor allem was Du immer machst. Das schaffen andere ja gar nicht.


    Das ist die Nahrung des Narzissten.


    Und einen Anspruch hat er. Er erwartet immer, dass man wie selbstverständlich auf all seine Erwartungen eingeht oder dass man ihn besonders günstig und zuvorkommend behandelt. Wenn man nur darf!

    Wegen seines geringen Einfühlungsvermögens verhält er sich anderen gegenüber oft so, wie er selbst nicht behandelt werden möchte: Er beutet andere aus, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Und dabei denkt er noch, er würde etwas Gutes tun.



    Frohe Weihnachten Euch allen! Schlagt lieber mit Worten eine Brücke, auf der man sich treffen kann, um sich die Hand zu reichen!

    • Ghostwriter Solingen
    • •
    • Ghostwriter Remscheid
    • •
    • Ghostwriter Gevelsberg
    • Dr. Florian Hugk
      • 18. Jan. 2019
      • 2 Min. Lesezeit

    Ein Ghostwriter muss vor allem gut und unsichtbar beobachten können.



    Neulich in einer Herrenboutique in Wuppertal.

    Sie betrat die Boutique so, als ob ihr letzter Gedanke kein heiterer gewesen war. Ihr knallroter Mund schrumpfte derweil und endete rechts und links in einem dunklen Komma, als sei er so nicht zu ertragen. Dass sie damit einen viel zu ernsten Eindruck machte, schien ihr recht zu sein. Es folgten Sätze aus Plaudergewebe und Smalltalkblasen der alten Schule:

    „Der Winter ist dieses Jahr nur grau in grau, ja?

    „Haben Sie unsere neuen Pullunder schon gesehen?“

    Als sie ihren kleinen Hund in der Handtasche fütterte, machte sie sich der Anmut verdächtig. Danach versuchte sie ständig mit der linken Hand ihr Haargesteck, das nur so vor Volumen strotzte, zu frisieren, um der Symmetrie willen eine Eigenart zu vertuschen.

    Im folgenden Gespräch mit der Verkäuferin küsste man sich verbal, um danach ähnlich hastig in den sachlichen Ton zu verfallen. Die Verkäuferin lächelte ununterbrochen. Aber so, wie Strenge lächeln, ihren Gesprächspartnern zuliebe. Die gespielte Zuneigung der Verkäuferin war jedoch ohne Aufdringlichkeit. Die Art, ihre Fragen mit einer Gegenfrage zu beantworten, schien gelernt zu sein. Sie tat das, um ihrer Kundin zu gefallen. Ihre Stimme verkündete nicht, aber sie überbrachte eine Botschaft, die ihre Kundin zum Kauf animieren sollte:

    „Das wird ihrem werten Herrn Gemahl bestimmt gefallen!“

    Und die Kundin begann abzuwägen. Dabei wurden Vorentscheidungen getroffen. Vieles fiel sofort aus dem Raster. Es ging nur noch um Farben, Formen und Finesse. Ein Pullunder und ein Schal kamen sofort in den Recall. Von der Seite. Von der anderen. Als die Kundin ihre Verstiegenheiten zur politischen Lage verkündet hatte, wusste die Verkäuferin schon, dass Sie sich zum Kauf entschlossen hatte.

    Und die Moral von der Geschicht, die gibt es einfach nicht.

    • Ghostwriter Wuppertal
    • •
    • Werbetexte Wuppertal
    • •
    • Ghostwriter Solingen
    • Dr. Florian Hugk
      • 18. Okt. 2018
      • 3 Min. Lesezeit

    Neulich im Café

    oder Auszüge eines ersten Dates.




    Am Tisch gegenüber saß er, ein Twen. Bestimmt Student. Aber ein älteres Semester. Seine dunkelbraunen Haare und seinen Vollbart trug er kurz. Einfach. Schlicht. Praktisch. Unaufgeregt eben. Auf beiden Unterarmen ein buntes Treiben. Langer Rundhalsausschnitt mit skinny Röhrenjeans. Seine Postur: sportlich gechillt und natürlich swag, aber es hatte nicht zu eins achtzig gereicht. Er tippte die ganze Zeit irgendwelche Nachrichten in seinen Tindergarten. Dann kam sie durch die Tür.

    Sie war schlank. Dreiundzwanzig vielleicht. Ihre hellen Augen adelten ihr blau. Hellblond dazu. Gefärbt. Ein wenig kraus. Mit Extentions. Ihr ovales Gesicht strotzte nur so vor Symmetrie. Mega tight. Dazu Röhrensonnenteint, Kreolenohringe und dicke Augenbrauen. Highwaistjeans und ein gelbes cropped Top. Der Style also porno de luxe.

    Beide mussten sich auf irgend so einer Single-App* kennen gelernt haben, sonst wäre die Begrüßung sicher anders ausgefallen. Nach dem Hahaha und Hihihi, schnappte sie sich sofort die Getränkekarte, vertiefte sich wie selbstverständlich in die Angebote und wählte auffällig lange aus. Er beobachtete sie, wollte dabei aber unbemerkt bleiben. Er sah immer wieder auf und zu ihr hin. Ihr schien das zu gefallen. Als das Schweigen schon peinlich geworden war, begann er diese Sätze, die sich, wenn man sie anstößt, wie die Samen der Pusteblume in alle Himmelsrichtungen bewegen.


    Läuft bei Dir.


    Danach war alles gechilled, easy, lit oder fly. Und natürlich war man dann von allem sofort geflashed oder man fand es wack. Banalverkehr eben. Die üblichen Partyappetizer also, die immer genauso belanglos wie berechnend sind. Weil darüber oft nur so gesprochen wird, wie es erwünscht ist. Die Außenfassade, die man dabei wahrt, bröckelt in den meisten Fällen überhaupt nicht von der Haut ab. Der Gegendruck schwimmt derweil im Innersten. Lässt sich treiben. Bis zur Diffusion.

    Dann fragte er in einer Tonart, die durch Wiederholung entstanden war und das auch noch offen demonstrierte:


    Und? Was machst Du denn genau in der Firma, in der Du arbeitest?

    Was gerade anschteht. Einkauf. Verkauf. Is aber chillig.

    Okay. Ist nicht so Deins, oder?

    Sie zuckte wie gleichgültig mit den Schultern und sagte trotzig: Nice wär einen Hundesalon in der Türkei oder auf Mallorca.

    Mitten in diesem Satz erstickte das Signal ihres iPhones das aufflammende Gespräch. Unsanft. Überraschend. Und unnachgiebig. Sie entschuldigte sich knapp und las angestrengt. Ihre Stirnpartie drückte schon ihre Laune aus, als sie mal eben zurückschreiben musste. Ihre beste Freundin wollte eigentlich später noch vorbeischauen. Sie war sichtlich genervt. Er hielt sich bedächtig zurück und schaute sich die anderen Cafégäste an, die ihm jetzt wie Zuschauer vorkommen mussten. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet. Obwohl er sie nicht ansah, beobachtete er sie. Ihr Blicke kreisten hingegen aufgeregt suchend über das Display ihres Handys, als es erneut vibrierte.



    Bohr, nee, odda? Das geht gar nich klar. Lass ma zahlen bitte.

    Okaaaay. Kein Problem, aber die Getränke sind ja noch gar nicht da! Wasn los?

    Isch muss los. Meine Freundin stresst voll rum. Kannst Du vielleicht bezahlen, ja? Ich bin grad total broke.

    Ja. Klar.

    Voll nice von Dir. Isch meld mich bei Dir. Verschprochen!


    Als sie schon aus der Türe war, kamen erst die Getränke. Er trank beide in aller Ruhe aus und versank derweil erneut in seinem Tindergarten.

    * Die Namen dieser Apps klingen wie ein Hornsignal zur Brunftzeit. Mit geladener Flinte. Und räudigem Fell. Mit Spürnaseninstinkt durch Wälder treibend. Immer auf der Suche. Dank der Namenlosigkeit im Internet sind die Alarmglocken, die dort Liebe versprechen, erträglich geworden. Keiner Strömung preisgegeben, kann man sich dort wie in einem Selbstbedienungsladen nach Herzenslust durchwischen. Ohne Gefühl, weil ohne Grenzen. Aber doch ein Bedürfnis. Und deshalb aufmerksamkeitssüchtig. Ein visuelles Reizgewitter, das Milderung gelobt.

    • Social Media Marketing Wuppertal
    • •
    • Texter Wuppertal
    • •
    • Texter Remscheid
    1
    2
    zurück
    werbetexte wuppertal, werbetexter wuppertal, texter wuppertal
    • Facebook - dr book
    • Instagram - hey_dr.book
    • LinkedIn Firmenprofil dr book
    • Channel von dr book

    dr book ® Werbeagentur Wuppertal

    Schwarzer Weg 247  I 42117 Wuppertal

    info[at]dr-book.de

    +49 202 515 66 296

    AGB
    © dr book
    Impressum

    Karriere/ Praktika

    Datenschutz